Alexandra-Welt

Anna Haentjens
Heidhof, Horst / Haus 13, Elmshorn

Bericht: Thomas Stoye
Fotos: Copyright © 2016 Thomas Stoye

Ich möchte euch von einer vielseitigen und herzlichen Künstlerin berichten!
Zur Erinnerung: Manche werden meinen Bericht in der Mitgliederzeitung und auf der Homepage über "Alexandra - Das Comeback" mit Barbara Kratz in Köln im Januar 2015 gelesen haben. Bei einem interessanten Gespräch nach der Vorstellung erzählte mir Barbara Kratz, dass sie eine Künstlerin aus Elmshorn kenne, die Alexandra-Lieder und -Rezitationen in ihrem Programm hat! (Barbara Kratz danke ich herzlichst für diese Information!).
Das ließ mich aufhorchen. Den Namen der Künstlerin, Anna Haentjens, erfuhr ich erst später. Nach einigen Forschungen im Internet kam ich dann auf ihre Homepage und auch auf die von Haus 13 in Elmshorn, eine Theater-Werkstatt mit Bühne, wo es auch einen Verein gibt, dessen Vorsitzende Anna Haentjens ist. Ich hatte erste Mail-Kontakte mit ihr, und mein Bericht über Barbara Kratz, worüber sie sich sehr freute, hat wohl dazu beigetragen, dass Barbara Kratz einen weiteren Auftritt am 10.04.2016 in Elmshorn im Haus 13 hat.
Anna Haentjens hat ihre vielseitigen Konzerte/Rezitationen in Hamburg, Elmshorn, Nordeutschland und auch in Berlin, Leipzig und Frankfurt! Auch in Frankreich ist sie schon öfter gewesen, und sie hat eine Chanson-Werkstatt. (Auch Alexandra war ja nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich eine anerkannte, erfolgreiche Chanson-Sängerin!).
Nachdem ich zu einem Konzert in Hamburg bedauerlicherweise nicht kommen konnte, erfuhr ich von ihrem Konzert am 03.05.2015 im Heidhof in Horst (bei Elmshorn).
"Frühling lässt sein blaues Band!".
Heidhof in Horst bei Elmshorn
Heidhof in Horst

Hier lernte ich Anna Haentjens erstmals kennen, und eine wunderbare, schöne und vielseitige, gefühlvolle, lebendige, unterhaltsame neue Tür eröffnete sich für mich! Eines der vielseitigsten Programme wurde hier geboten, begleitet wurde Anna Haentjens' Gesang von dem harmonischen Intermezzo Elmshorn. Ich hörte von ihr erstmals "Mein Freund der Baum", "Ja lublu tebja" und vom Intermezzo Elmshorn instrumental das "Lied der Taiga". Es war wunderschön, sehr gut zu hören, und sehr schön und interessant sind auch ihre Gestik und Mimik. Wunderbar.

Anna Haentjens AnnaHaentjens
Anna Haentjens singt im Heidhof
Haus 13 in Elmshorn Anna Haentjens
Anna Haentjens im Haus 13

Ich hatte ihr einen Blumenstrauß mitgebracht und begann mit ihr ein interessantes Gespräch. Sie war auch sehr interessiert, als ich von Alexandra und unserem Verein sprach. Am 18.09.2015 kam ich von einer Alexandra-Vorstellung aus Hamm zurück und sah in Elmshorn ihr Programm "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern". Musik und Rezitation über die Nachkriegsgeneration! Als Zugabe überraschte sie mich mit "Mein Freund der Baum" von Alexandra, und es war wunderschön gesungen. Schöne Schauer und Gänsehaut-Feeling.
Sie macht meiner Meinung nach ein schönes, menschliches Alexandra-Programm, und würde als anerkannte, in Deutschland und Frankreich erfahrene Chanson-Sängerin, Kulturpreisträgerin und sozial engagierte Künstlerin auch vor uns Alexandra-Freunden singen und rezitieren, und das sollte man sich nicht entgehen lassen! (Das wäre mein Vorschlag für das nächste Jahrestreffen in Hamburg 2016). Ich habe sie ja schon mehrmals gehört mit verschiedenen Programmen: Lale Andersen, Edith Piaf sind zum Beispiel sehr schön. Sie kopiert nicht, sondern hat ihren eigenen, wunderbaren Stil und kann viel erzählen. Ich würde sie als das Kleinod und das gute, kritische Gewissen des Deutschen Chanson bezeichnen, so was gibt es kaum noch.
Zum Abschluss folgende Sätze, die ich über Anna Haentjens fand (Quelle: Vita, Anna Haentjens Homepage):

Anlässlich der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Elmshorn, November 2008, sagte der Laudator Michael P. Schulz:
Mit ihren Interpretationen bewahrt sie nicht nur die lange und reiche Tradition des klasssischen französischen Chanson, sie hält auch die Erinnerung an den deutschsprachigen Chanson wach - insbesondere an die literarischen, anspruchsvollen Texte und Kompositionen der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Anna Haentjens hat sich als Künstlerin etabliert, für die "Chanson total" zum Lebensmotto geworden ist. Ihre Programme sind jeweils eine Blütenlese dieses Genres, sei es als Hommage an einen Künstler oder Künstlerin, an einen Dichter oder als Wiederentdeckung von verdrängtem Repertoire. Anna Haentjens zeigt immer wieder Programme, die zweierlei bieten: einen unterhaltsamen Abend abseits des Gängigen, und ein interessantes Stück Zeitgeschichte. Anna Haentjens hat sich zur Aufgabe gemacht, Künstlerbiografien auch von Hinten, also vom wirklichen Leben zu beleuchten.
Dabei macht sie Entdeckungen, die sie dem Publikum nicht vorenthält. Sie will mit ihren Programmen über berühmte Künstler/innen, wie sie sagt, Menschen für Menschen darstellen.
Dies kann ich bestätigen.

Und in einer regionalen Zeitung nach der Alexandra-Premiere in Haus 13:
Alexandra war hier auch mit anderen poetischen Liedern ihrer Zeit weit voraus. Viel Verständnis für die junge Chansonsängerin zeigte Anna Haentjens in ihrem Vortrag. Suche nach eigener Identität und sich selbst nicht vom Kommerz verbiegen lassen, sind für Anna Haentjens keine Fremdworte. Nur Anna Haentjens ist das auf dem geraden, aber sehr steinigen Weg gelungen, Alexandra hat sich in ihren unterschiedlichen Beziehungen oft, wenn auch laut protestierend, dem Druck der Vermarktung gebeugt. Vielleicht wäre ihr der Ausbruch ja noch gelungen, wenn ihr Leben nicht so früh auf einer unübersichtlichen Kreuzung in Dithmarschen geendet hätte.

Link zu ihrer Homepage:
www.anna-haentjens.de

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