Lieder von Alexandra und Weltmusik
Bericht: Barbara Beu
Fotos: Copyright ©2024 Barbara Beu
Sibylle Kynast mit Ensemble beim Konzert zum Jahrestreffen 2024 des Vereins in Kiel
Sibylle Kynast und ihre musikalischen Begleiter Rainer Grund und Ralph Spill
Es war eine fast familiäre Atmosphäre im Bürgerhaus Mettenhof, als Sängerin Sibylle Kynast mit Gitarrist Rainer Grund und Ralph Spill am Kontrabass zu ihrem ersten Lied anstimmte. Mit „Summerwine“ hat sie alle Anwesenden in die Leichtigkeit eines lauen Sommerabends mitgenommen und beim Publikum schon gewonnen.
Die Sängerin, die ALEXANDRA persönlich gekannt und erlebt hat, war mit ihr Mitte 1960 bei den Hamburger Citypreachers, bevor Alexandra eine Solokarriere begann. Neben den Liedern aus Sibylles Lieblings-Repertoire mit Roma-Musik, jiddischen, hebräischen, slawischen und spanischen Songs wählte die Zeitzeugin das ein oder andere Kleinod aus dem Schatz unseres geliebten Stars ALEXANDRA aus, der sich mit fast 60 Songs in zweieinhalb Jahren noch heute sehen und hören lassen kann.
Bewusst trug Sibylle mit ihrem Ensemble weniger bekannte Lieder vor, wie „Im sechsten Stock“, „Was ist das Ziel?“ oder „Valse d'été“. Nur an dem Song „Mein Freund der Baum“ kam sie nicht vorbei und interpretierte ihn gefühlvoll und akzentuiert. Mit jedem Lied von ALEXANDRA, die in diesem Jahr 82 Jahre geworden wäre, erfahren die Zuhörer ein Stück mehr aus der Geschichte der gemeinsamen Vergangenheit der beiden Frauen, deren künstlerische Wege sich später wieder trennten. Der persönliche Kontakt brach indessen nicht ab.
Besonders erinnert sich Kynast an die damalige Situation, dass ALEXANDRA sehr unglücklich war, weil sie zunächst nicht ihre eigenen Lieder „auf die Platte bringen“ durfte. Zu späterer Zeit hat sich dies ja geändert, sodass zumindest die „Nachwelt“ auf fast 20 eigene Werke oder Bearbeitungen durch die Künstlerin blicken kann. Hierzu gehören z.B. „Der Traum vom Fliegen“ oder „Das Glück kam zu mir wie ein Traum“.
Sibylle Kynast verstand es, ihre in verschiedenen Sprachen vorgetragenen Lieder mit dem jeweiligen Flair des Landes zu versehen. Ob „By mir bistu sheyn“, „La Llorona“ oder „Erev shel shoshanim“, stets wurde der wechselnde Rhythmus stimmlich und musikalisch ausdrucksvoll und mitreißend wiedergegeben. Ihr Ziel, auf der Ebene der Musik Brücken zu bauen zur Vielfalt der Kulturen, hat sie bei uns voll erreicht.
Bravo an das Trio aus dem hohen Norden! Wir hoffen auf ein Wiedersehen und besser noch Wieder-Hören zu einer späteren Zeit.