Alexandra-Welt

Alexandra - Illusionen

Bericht: Jürgen Schlickeisen

Flyer der Veranstaltung


Am 30.11.2014 besuchten Winfried Irmler und ich die Aufführung "Alexandra – Illusionen" im Theater Sommerhaus in Sommerhausen mit Marion Neuendorf (Gesang) und Kai Müller (Piano).

Sommerhausen ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Der Ort ist, eingebettet im Tal des Mains unter Weinbergen, schon seit Jahrzehnten das Aushängeschild der fränkischen Romantik.

Alle Gebäude im Ortszentrum in den engen, verwinkelten Gassen blicken auf mehrere hundert Jahre Geschichte zurück.
(Quelle: Wikipedia)

In einem solchen Gebäude befindet sich in einem Gewölbekeller das Theater Sommerhaus:

Theater Sommerhaus Theater Sommerhaus im Gewölbekeller

Die von uns besuchte Aufführung war die fünfte dieses Gastspiels, und das kleine Theater war mit etwa 120 Besuchern bis auf die letzte Ecke ausgefüllt.
Es handelt sich bei diesem Stück nicht um eine biografische Darstellung des Lebens Alexandras, sondern eher um einen thematisch orientierten Chansonabend.
Im ersten Teil wurden sozialkritisch-politisch-orientierte Lieder präsentiert, im zweiten Teil, nach der Pause, ging es um das Thema Liebe in verschiedenen Formen.

Marion Neuendorf hat absichtlich weder Marc Boettchers Biografie gelesen noch die TV-Dokumentation gesehen, da sie davon nicht beeinflusst werden wollte, sondern sich ganz intensiv in Text und Melodie der von Alexandra gesungenen Lieder hineinfühlen und -denken wollte, um sie dann auf ihre ganz eigene Art zu interpretieren. Ihre Recherchen fanden daher im Umfeld Alexandras statt und bezogen sich hauptsächlich auf Personen, die mit Alexandra in enger Verbindung standen, wie z.B. Udo Jürgens, Adamo oder Fred Weyrich. Aufgrunddessen sind ihr natürlich auch grundlegende Ereignisse aus Alexandras Leben bekannt.
In erster Linie ging es aber um die Lieder, die die Künstlerin ganz auf ihre eigene Art sang, mal ganz ruhig, mit leiser und besinnlicher Stimme, die wie schwerelos und zugleich eindringlich im Raum schwebte, mal temperament- und kraftvoll und teilweise unter Zuhilfenahme von Trommel, Schellenkranz oder Seidentüchern, mit denen sie auch optisch den Fechtkampf zweier Rivalen um die Gunst einer Frau (Klingt Musik am Kaukasus) schauspielerisch verdeutlichte.
Zwischen den Songs - bzw. Gruppen von Songs - gab sie oft weitere Hintergrundinformationen zur Entstehung der Lieder oder dem damaligen politischen und gesellschaftlichen Umfeld.

Begleitet wurde sie während der Aufführung von Kai Müller, der sich nicht nur durch sein excellentes und filigranes Spiel am Klavier oder auf dem Akkordeon auszeichnete, sondern auch für die Anpassung der Musikstücke für diese auf ein Instrument "reduzierte" Bühnenversion verantwortlich zeichnete.

Aufgrund des kleinen, gemütlichen Theaters in einem urigen Gewölbekeller war es eine sehr publikumsnahe Veranstaltung, und so gab es in der Pause und nach der Veranstaltung auch die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit Marion Neuendorf und Kai Müller.
Beide Akteure gestalteten so einen beeindruckenden und bewegenden Chansonabend mit ganz individuellem Charakter, der uns in schöner Erinnerung bleiben wird!

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